2025
12. Juli 2025
Es stand mal wieder ein Besuch bei der Eurovapor in Würzburg auf dem Programm. Dort bereitet man sich auf die Sonderfahrten am 27. und 28. September vor. Am Samstag geht es genau zum 50. Jahrestag des Dampfabschieds zwischen Lauda und Crailsheim auf diese traditionsreiche Strecke Anbieter sind die Eurovapor in Zusammenarbeit mit Gleisglück. Weitere Infos und Tickets gibt es dort. Zu den Bildern unten:
50 622 und 23 058, die einen neuen Führerstandsboden erhält, nebeneinander im Schuppen.
8. bis 22. Juni 2025
Rund ein Dutzend Mal haben wir seit 1992 schon das Vereinigtes Königreich bereist und zahlreiche Eisenbahnen besucht. So auch bei dieser Reise.
Dieser Bericht beschränkt sich aber nur auf vier Zeile
in Wales Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch auf der Insel Angelesey), Schottland (HST in Aberdeen)
und im nördlichen England mit den Grafschaften Northumberland mit Newcastle (Zechenbahn Bowes Railway) und Durham mit Shildon (Museum Locomotion) und Darlington (The P2 Steam Locomotive Company).
Der Bahnhof Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch liegt auf der Insel Angelesey
58 Buchstaben, aus dem Walisischen übersetzt heißt der Ortsname in etwa „Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln, in der Nähe eines schnellen Strudels und der Kirche St. Thysilio bei der roten Höhle“.
Wer es aussprechen möchte: „Ll“ wir „Chl“ ausgesprochen, das „w“ als „u“ und „y“ wie eine Mischung von „ü“ und „i“. Hier nun in Lautschrift:
Chlan-fair-pull-guin-gychl-go-gere-uch-win-drab-ull-chlan-ti-silly-o-go-go-goch.
Zwar gibt es neben dem Bahnhof einen großen Souvenirshop, der von Touristenbussen angesteuert wird, ein Touristengang ist aber weder der Ortsname noch die Sprache. Walisisch ist eine keltische Sprache und wird in Wales von etwa 750.000 Menschen gesprochen. Im Nordwesten von Wales ist es die Umgangssprache. Und die meisten von ihnen den Namen des Ortes ohne zu zögern, fließend und mit hoher Geschwindigkeit herunterbeten - was für Ortsfremde in der Regel großes Erstaunen hinterlässt. Im Alltag sprechen die Waliser allerdings von „Llanfair“ - mit „Chl“ am Anfang.
Auf britischen Bahnhöfen häufig zu sehen sind die Fußgängerbrücken.
Hier durcheilt ein Evero vom Fährhafen Holyhead den Bahnhof in Richtung Britannia Bridge. Der Elektrodieselzug der Klasse 805 wird vom Unternehmen Avanti West Coast betrieben. Die 200 km/h schnellen Intercity-Züge wurden Hitachi Rail geliefert. Die fünfteiligen Elektrodieselzüge verkehren auf der Strecke London–Nordwales.
Im Nah- und Regionalverkehr sind auf dieser Strecke auch Triebwagen der Klasse 197 der seit dem 7. Februar 2021 nunmehr staatliche Eisenbahngesellschaft von Wales „Transport for Wales“ zu sehen. Im November 2022 wurden die ersten Triebwagen vorgestellt. In Betrieb sind derzeit 51 zweiteilige Einheiten (Unterklasse 173/0 mit 750 kw/1010 PS) und 26 Dreiteiler (Unterklasse 173/1 mit 1125 kw/1509 PS). Einige der dreiteiligen Triebwagen besitzen eine 1. Klasse (Sitzeinteilung 1 + 2). Es sind die Fahrzeuge 197 113 bis 197 126. Die von CAF in Wales hergestellten Triebwagen haben eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Die Mehrzahl (51 zwei- und 12 dreiteilige) der Triebzüge verfügt nur über 2. Klasse-Abteile. Seit Februar 2025 wird die Klasse 197 auf der Linie zwischen Holyhead in Nordwales und Birmingham eingesetzt. Im Bild links ist der zweiteilige Triebwagen 173 042 zu sehen, rechts der Dreiteiler 173 112.
Was sich von der Fußgängerbrücke aus gut beobachten lässt, die ist in Richtung Britannia Bridge gelegene Bahnübergang, der von Hand bedient wird. Typisch für die Eisenbahnen in Großbritannien sind die Gatter.
Zwischen zwei und sechs Züge passieren in der Regel pro Stunde den Bahnübergang. Etwa 90 Minuten standen wir auf der Brücke. In dieser Zeit nutzt aber kein Auto den Bahnübergang, lediglich eine Frau mit Kinderwagen konnten wir beobachten.
Ortswechseln nach Aberdeen in Schottland. Das Unternehmen ScotRail, es ist 2022 ist das Unternehmen in Hand der schottischen Regierung, setzt seit Oktober 2018 auf Strecken von Edinburgh/Glasgow nach Aberdeen/Inverness sowie zwischen Aberdeen und Inverness ihre IC7-Flotte ein. Diese besteht aus ehemaligen Inter-City 125 oder High Speed Train (HST), die von der Great Western Railway übernommen wurden. Die zwischen 1975 und 1982 für British Rail gebauten Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 201 km/h bestehen aus zwei Triebwagen der Klasse 43 (an jedem Ende) und Mark-3 -Wagen. Die IC7-Flotte von ScotRail umfasst 52 HST, 14 Züge mit vier und 13 Züge mit fünf Wagen von denen insgesamt 26 zuvor noch mit einer neuen Innenausstattung, Abgasreinigungstanks und automatischen Schiebetüren ausgestattet worden waren. Am 3. September 2024 gab das Unternehmen bekannt, dass die Beschaffung neuer Fahrzeuge geplant ist, welche die aktuell eingesetzten High Speed Trains ablösen sollen.
Das Bild oben zeigt den Zug auf der Fahr tvon Aberdeen in Richtung Süden mitden Lokomotiven 43 151 (oben) und 43 037 rechts. Die Gitterkonstruktionen im Hintergrund gehören zu einer Bohrinsel, die in einem Hafen von Aberdeen liegt.
46 „Express Sprinter“ der Klasse 158 betreit ScotRail. Die Fahrzeuge wurden zwischen
1989 und 1992 gebaut. Verglichen mit anderen Fahrzeugen der britischen Sprinter-Familie, vor allem der Klasse 156, weisen sie erhebliche Verbesserungen auf: vollständige Klimatisierung (außer in den Führerständen), eine auf 90 mph (144 km/h) angehobene Höchstgeschwindigkeit und Vorkehrungen für die Bewirtung der Reisenden durch Trolleys.
Damit ist die Klasse 158 besser für Langstrecken mit wenigen Halten geeignet als die älteren Sprinter-Baureihen und bietet Reisenden eine ruhigere und komfortablere Umgebung als diese. Die Sitzteilung ist 2+2 in der Standardklasse und 2+1 in der ersten Klasse, wo diese vorhanden ist. Die Wagen haben Schwenkschiebetüren. Im Rahmen der Elektrifizierung weiterer Strecken ist der Austausch der veralteten Flotten von ScotRail geplant, darunter auch die Klasse 158.
Unser Besuch in Darlington.
Nach der A1 Peppercorn Pacific Tornado, die seit 2008 als 60163 in Betrieb ist, entsteht derzeit im nordenglischen Darlington die LNER Gresely P2 No. 2007 "Prince of Wales". Hinter dem Projekt steht A1 Steam Locomotive Trust.
Die Stiftung ist im Mai 2023 in die neue Werkhalle neben dem Bahnhof in Darlington eingezogen. Sie ist an das nationale Schienennetz angeschlossen und bietet eine ideale Basis für den geplanten Hauptstreckenbetrieb.
Lange Zeit hoffte man beim Trust, dass die "Prince of Wales" 2021 in Betrieb gehen würde. Der Trust hat dies mittlerweile auf 2027 korrigiert: "in or around 2027".
Die Gründe der Verzögerung: "COVID ist ein Faktor, der sich in der Mittelbeschaffung und die physischen Fortschritt ausgewirkt hat. Wir können nur so schnell vorankommen, wie wir das Geld aufbringen können. Und wir müssen jetzt mehr aufbringen als ursprünglich prognostiziert", sagt Sophie Bunker-James, Direktorin für Marketing und Kommunikation beim A1 Steam Locomotive Trust. Die geschätzten Gesamtkosten sind von 5 Millionen Pfund auf 6,5 Millionen Pfund gestiegen. "Inflation und Verzögerungen sind die Hauptgründe."
"Wir haben über 4,5 Millionen Pfund gesammelt. Es fehlen noch 1,6 Millionen Pfund. Wir müssen fast 500.000 Pund pro Jahr aufbringen, um unser Zieldatum für die Fertigstellung einhalten zu können. Das entspricht ungefähr dem bisherigen Jahresdurchschnitt. Die monatlichen Spenden unserer Unterstützer sind das Herzstück unserer Spendensammlung, während Gesellschaften und Erbschaften größer finanziellen Zuwendungen ermöglichen, den Fortschritt zu beschleunigen. Wir erwarten, dass der Kessel in Kürze geliefert wird. Sobald der neue Kessel eintrifft werden nur noch wenige Komponenten ausstehen um die "Price of Wales" fertigzustellen."
Die erste von Nigel Gresley (1876-1941) entwicklete P2-Lokomotive mit der Nummer 2001 wurde im Mai 1934 in den LNER-Werkstätten hergestellt. Es folgten fünf weitere Exemplare. Die P2 wurden für den Express-Personenverkehr auf der Hauptstrecke Edinburgh–Aberdeen konzipiert , die für ihre steilen Steigungen und engen Kurven bekannt ist. Nach dem Tod von Gresley wurden die P2 wurden 1943/44 zu Class A2/2 4-6-2 'Pacifics' umgebaut. Der Umbau könnte darauf zurückzuführen sein, dass der Radstand der Baureihe für die eingesetzten Strecken zu lang war und es besser gewesen wäre, wenn die Baureihe auf geeignetere Strecken verlegt worden wäre. Der britischer Eisenbahningenieur sowie technischer Journalist und Autor Cecil J. Allen unterstützte diese Ansicht und glaubte, dass die Lokomotiven auf Verbindungen zwischen King's Cross und Newcastle willkommen gewesen wären. Der Eisenbahnautor OS Nock vermutete, dass Gresleys Nachfolger Edward Thompson möglicherweise weitgehend unbegründete Kritik an der Klasse geübt habe, um den Umbau zu rechtfertigen.
Darlington Locomotive Works
Die Werkhalle ist jeden ersten und dritten Samstag im Monat von 10 bis 15 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Wer mit dem Auto kommt: In der Bonomi Way einfach durch das geöffnete Tor auf den Parkplatz fahren.
Die Anschrift:
Darlington Bonomi Way
DL3 0PY
Neben dem Tor hängt dieser Banner.
Auch über das Museum "Hopetown Darlington" ist die Werkhalle zu erreichen, allerdings nur die obere Etage. Ins Erdgeschoss kommt man über diesen Zugang nicht.
Die Zechenbahn Bowes Railwaysowie das Museum Locomotion (links die Orginal-Rocket, rechts der Sans Pareil-Nachbau von 1980) folgen.
25. Mai 2025
Wegen größerer Probleme mit dem Druck konnte das neue Buch zum Dampflok-Museum Hermeskeil erst an Himmelfahrt nach Hermeskeil gebracht werden. Dort wird es nun zum Kauf angeboten. Per Post kann es hier erworben werden.
Und hier sind mal nicht die Lokomotiven von Bernd Falz sondern er selbst im Bild. Am 14. April 1991 war Bernd Falz Titelthema bei der ST-Woche, dem Wochenmagazin der Süddeutschen Zeitung. Im Begleittext auf dem Titelbild hieß es: "Als kleiner Junge wollte er Lokomotivführer werden. Daraus wurde nichts. Heute ist Bernd Falz 44 Jahre alt, Unternehmensberater und stolzer Besitzer von elf Dampflokomotiven mit eigener Gleisanlage. Zumindest in Europa sucht die private Sammlung Ihresgleichen. Aus der Idee, in den 70er-Jahren eine ausrangierte Dampflok vor dem Verschrotten zu retten, wuchs bald eine Sammlerleidenschaft und später der Gedanke, die Raritäten auch anderen zugänglich zu machen."
Bernd Falz freut sich über Besucher in seinem Dampflokmuseum. Geöffnet ist es bis Ende September am Wochenende (Samstag und Sonntag) jeweils von 10 bis 16 Uhr.
Anschrift:
Dampflok-Museum Hermeskeil
Bahnhofstraße 20
54411 Hermeskeil
Tel.: 06503 1204
www.dampflokmuseum-hermeskeil.de/
Autobahn A1 Saarbrücken-Trier, Ausfahrt 133 Hermeskeil.
Ganz in der Nähe befindet sich auch der Bahnhof Schwarzerden, Endstation der Ostertalbahn.
Autobahn A62 zwischen Kaiserslautern und Trier,
Ausfahrt 6 Reichweiler.
Am 29. Mai 2025, Himmelfahrt, war der historische Dieselzug unterwegs. So gab es freie Sicht auf die 52 8147.
Ostermontag, 15. März 2025
Einblicke in das Stahlwerk in Dillingen/Saar von der Saarlouiser Straße (Landesstraße 173)
Zuerst ein Blick in die Katakomben unter der Gießhalle von Hochofen 4:
Hier befinden sich drei Gleise auf denen die Torpedowagen parallel gefüllt werden können.
Ein Stockwerk oberhalb in der Gießhalle sind am Fußboden verschiedene Kanäle, über die das flüssige Roheisen auf mindestens sechs Öffnungen in den Keller darunter verteilt werden kann. Wie die Arbeiter in der Gießhalle und die Rangierer im Keller die Abstimmung der Befüllung bzw. Bereitstellung und Abfuhr von Leergut und Vollgut koordinieren, ist nicht erkennbar.
Wenn die Gießer dann mal die Bodenöffnung vom rechten Gleis zum Mittleren wechseln und zurück, dann treffen sie wohl manchmal nicht gleich auf Anhieb ganz genau. Spektakulär sieht das allemal aus.
Als der rechte 16-Achser voll war, zog ihn die Lok aus der Halle, stellte ihn auf den Wagen im mittleren Gleis und der Rangierer hängte zusammen.
Mit beiden gefüllten Wagen, das sind 52 000 Liter Roheisen, Bruttogewicht etwa 760 Tonnen, hat die dreiachsige Henschel-Lok genügend zu tun.
Sie verschwand in Richtung Stahlwerk, wo das Flüssigeisen durch Einblasen von Sauerstoff veredeld wird.
Hierbei verbrennen restliche Verunreinigungen. Danach wird die heiße Suppe Stahl genannt, der zum Festwerden in große Formen (Kokillen) vergossen wird. Ist der Stahl fest, wird er wie ein Kuchen aus der Form gestürzt und ins Walzwerk zur weiteren Bearbeitung verbracht.
Vom Walzwerk her erscheinen hin und wieder Ganzzüge mit gut 30 Wagen, beladen mit kalten Fertigprodukten. Die einzelne SNCF-Lok hat sicher auch gut zu tun. Welchen Laufweg der Zug wohl nimmt?
Die Einfahrt in das DB-Netz ist vom Walzwerk sowohl in nördlicher Richtung in die Bahnhof Dillingen (diesen Strecke nimmt der Zug) oder nach Süden in Richtung Völklingen möglich.
Die Dillinger Hütte hat 3 Hochöfen. Nur der Ofen 4 ist von der Saarlouiser Straße aus einsehbar. Der Ofen 5, gebaut 1985, revisioniert 2010, ist wohl zur Revision anstehend. Der kleine Reserveofen 3 (Baujahr 1965) ist derzeit kalt.
Der 1974 erbaute Hochofen 4 hat, laut Homepage Rogesa, an den Abstichlöchern einen Durchmesser von 11,2 Metern und einen Rauminhalt von 2360 Kubikmetern. Seine durchschnittliche Tagesproduktion liegt bei 6100 Tonnen pro Tag. Das sind etwa 870 Kubikmeter Roheisen bzw. 34 Torpedowagen in 24 Stunden. 7 Tage die Woche, jahrein, jahraus.
Die „'Hochofenreise“' (Zeitraum von Revision zu Revision (HU) geht etwa 15 Jahre. Angeblasen wurde er 2016 und wird noch etwa 6 Jahre laufen. Nach geschätzten 5478 Tagen werden dann etwa 33,4 Millionen Tonnen (4,77 Millionen Kubikmeter) Roheisen gewonnen sein. Das ist der Inhalt von 183 600 Torpedowagen. (GoP)
15. März 2025.
Ziel der Unternehmung war ein Besuch im Verkehrszentrum des Deutschen Museums beim Bavariapark (Alte Messe) in der Nähe des
U-Bahnhofs Schwanthalerhöhe in München.
Im Bild eine Lampe der S 3/6 - deren Fahrwerk zu bestimmten Zeiten ebenfalls in Bewegung gesetzt wird - allerdings elektrisch auf Rollen).
Neben dem Vorserien-420 ein Teil der Berliner S-Bahn mit Stromabnehmerdetail (Bilder oben).
In Halle 3 findet man einen schönen Nachbau des ''Puffing Billy'', der auf Wunsch von einer jungen Dame mittels Druckluft in Betrieb gesetzt wird.
In der Halle 2 stehen 2 Generationen Schnellverkehr. Hier ein Blick in den Führerstand der ''hochhaxigen'' S 3/6.
Zum Abschluss:
Von der 96er gibt’s nur ein Modell hinter Glas, da die letzte, im Tunnel eingemauerte, 96er immer noch nicht gefunden wurde.
8. März 2025
Wegen des an Ostern erscheinenden Buchs zum Dampflok-Museum stand ein kurzer Besuch in Hermeskeil an. Die tiefstehende Nachmittagssonne tauchte das Gelände in ein weiches Licht.
Das Dampflok-Museum in Hermeskeil hat im Jahr 2025 von April bis Ende September
jedes Wochenende (Samstag und Sonntag) und jeden Feiertag jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
Dazu gab es noch einen kurzen Halt in Schwarzerden. Der Bahnhof liegt direkt an der Autobahnausfahrt. Was auffiel: Die VT 95- Schienebusgarnitur.
18. Januar 2025
Schnee lag in diesem Jahr nicht bei unserem Besuch im Januar in Hermeskeil (siehe 21. Januar 2024).
Doch auch an so einem trüben und nasskalten Januarsamstag hat das Dampflokmuseum Hermeskeil seine Wirkung auf den Besucher.
Obgleich es bei diesem Besuch hauptsächlich um das neue Buch zu den Loks des Museums ging (siehe Shop), beim fast schon letzten Licht blieb etwas Zeit für ein paar Bilder - eher die Temperaturen um den Gefrierpunkt den Besucher wird ins Haus trieben.
Dillingen heute (links) und die 23 075 am 01.08.1974 auf den Strahlgleisen neben dem Schuppen.
18.1.2025 Die erste Exkursion des Jahres 2025 führte zunächst in Saarland. Ziel war das ehemalige Bw Dillingen/Saar. Der Lok-schuppen wurde im Jahr 1900 gebaut und 1938 erweitert. 1958 erfolgte der Umbau des gleis-seitigen Lokomotiv-standes zu Werkstatt- und Diensträume.
Bild oben: Die Schotterflächen markieren die früheren Strahlengleise. Die Position der Drehscheibe in der Mitte ist farblich hervorgehoben.
Bild unten links: 23 007 am 20.10.1973 mit Drehscheibe mit 053 091, 23 036, 23 060, 23 075, 052 426.
Bild unten rechts: 23 093 am 30.03.1970 mit 23 076-3 und 50 1501 (von links)
In den 1970-er Jahren erfreute sich das Bw Dillingen/Saar bei Eisenbahnfreuden einer wachsen den Beliebtheit, warteten hier an der Drehscheib oft zahlreiche Loko-motiven der Baureihen 23 und 50 auf ihren nächsten Einsatz.
Mit dem Ende der Dampftraktion im Saarland wurde 1976 auch das Bw Dillingen stillgelegt.
Rechts die Mauer ist Teil des Kohlenbunkers. Das Betongebäude in der rechten Bildhälfte zwischen dem beigen und weißen Gebäude ist ein Bunker des Westwalls. Auf dem Gelände befindet sich noch ein weiterer Bunker.
Der Lokschuppen wurde nur noch als Abstell- und Lagerfläche noch einige Zeit genutzt. Das Gelände und Gebäude lagen anschließend brach. 2001 wurde der Lokschuppen unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 2002 kaufte die Stadt des gesamten Areals an, das in das Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen wurde. Somit flossen Fördermittel vom Bund, Land und EU. Die Planungen für die neue Nutzung und der Umbau des eigentlichen Lokschuppen-Gebäudes begannen 2004. Überlegungen, auch wieder eine Drehscheibe einzubauen, wurden nicht umgesetzt. Am 24. Mai 2008 stand die offizielle Eröffnung auf dem Programm. Aus den ehemaligen Unterstell- und Wartungsplätzen für Dampflokomotiven entstand dann in knapp vierjähriger Planungs- und Bauzeit eine Veranstaltungshalle.
Auf dem Freigelände wurde ein von der Museumeiseisenbahn Losheim stammender „Hecht“ aufgestellt. Doch von dem guten Zustand des Wagens ist nicht mehr viel geblieben. Insgesamt nagt der Zahn der Zeit an den Anlagen.
Der ehemalige Bekohlungskran in Dillingen. Das Bild links zeigt den Eingang zum Ein-Mann-Schutzraum, eine Luftschutzbunker. (Mitte) Was von der Treppe übrigblieb. Bild rechts ist das ehemalige Bekohlungsgleis
Nur noch ein Wrack ist der - beim dürftig ausgestatteten Spielplatz - aufgestellte Reisezugwagen 250586 Wt, der zuletzt beim MECL Losheim unterwegs war. Ein Teil des Wagens hatte in Losheim seine Abteile verloren und dafür eine Theke erhalten. Der so genannte polnische Hecht entsprach der Bauart C4ü-30PKP. Gebaut wurde der Personenwagen bei H. Cegielski in Posen im Jahr. 1936. Die Fallfenster mit ihren Messingrahmen haben ihre Liebhaber gefunden, wie auch viele andere Bauteile. Die Türen wurden an den Scharnierbändern mit schwerem Werkzeug durchtrennt. Der Grund ist unbekannt. Eine sinnlose Zerstörung eines bei der Aufstellung in sehr gutem Zustand befindlichen historisch wertvollen Wagens.
Seitlich hinter dem Lokschuppen findet sich ein weiterer Wagen, bei dem es sich um einen Bm handeln dürfte. Eingezäunt steht er vor einem Gebäude, das heute einmal in der Woche als Jugendtreff genutzt wird. Hinter dem Schuppen befindet sich eine wohl zur Neu-Eröffnung neu eingerichtete Gastronomie. Diese scheint aber verwaist, ohne Betreiber. Andere eingerichtete Gebäude scheinen auch ungenutzt. Teilweise sind die Scheiben eingeschlagen und die Fensteröffnungen verbrettert. Das Bild rechts zeigt den Eingang zur Lokhalle, in der regelmäßig Konzerte stattfinden.
Die ehemalige "Anne 3" von der Grube Anna, einem Steinkohlebergwerk des Eschweiler Bergwerkvereins (EBV) in Alsdorf bei Aachen. Am 30. Oktober 1992 endet dort der Betrieb. 1993 wurde die Lok von der DBK Historischen Bahn e.V. erworben. Nach einer Hauptuntersuchung in Gaildorf erfolgte der Einsatz auf der Kochertalbahn zwischen Gaildorf und Untergröningen. Wegen eines Schadens an der Feuerbüchse musste die Lok abgestellt werden. 1999 erfolgte der Verkauf der Lok ins Saarland. Der Museums-Eisenbahn-Club Losheim betreibt mit der Saarberg 34 eine baugleiche Lok vom Typ Henschel D600.
18.1.2025 Der Museums-Eisenbahn-Club Losheim am See bietet seit dem 12. Juni 1982 Dampfzugfahrten auf den Bahnanlagen der ehemaligen Merzig-Büschfelder-Eisenbahn (MBE). Die Strecke ist etwa 15 km lang und führt durch den Hochwaldes. Aufgrund einer Streckensperrung ist bis auf Weiteres kein Fahrbetrieb der Museumsbahn möglich. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass an diesem trüben und nasskalten Januarsamstag die Arbeit noch ruhte.
Eisenbahn in Baden-Württemberg
Die Eisenbahn von Stuttgart in den Nordosten von Baden-Württemberg in Wort und Bild ist unser Thema.
Unsere Exkursionen gehen aber weit darüber hinaus.
Zwischen Neckar und Jagst:
Die 01 220 hat mit ihrem Eilzug soeben den Bahnhof von Waiblingen verlassen und fährt nun auf der Murrbahn weiter über Schwäbisch Hall-Hessental und Crailsheim nach Nürnberg
(1961).
Galerien
mit Bilder entstanden zwischen
Neckar und Jagst in Baden Württemberg
und "Andernorts" in Deutschland
im Bild 01 1001 und 01 1085 im Bw Osnabrück