Letzte Aktualisierung dieser Seite: 4.11.2022
Der Förderverein Bw Crailsheim e.V. war bis 2019 finanziell wie personell in erheblichem Umfang in die Planungen und deren Umsetzung für das "neue Bw Crailsheim" involviert. Der Förderverein Bw Crailsheim e.V. ist zwar weiterhin Miteigentümer der Bahnbetriebswerk Crailsheim AG und der betriebsführenden GfE Gesellschaft für Eisenbahnbetrieb mbH, jedoch haben die Vereinsmitglieder ihre Tätigkeit in Crailsheim beendet.
Im Rahmen seiner neuen Ausrichtung plant der Förderverein Bw Crailsheim e.V. die Herausgabe eines Buches zur Eisenbahn in Hohenlohe und dem Bahnbetriebswerk Crailsheim.
Die nachfolgenden und unverändert aus der Zeit vor 2019 übernommenen Beiträge geben einen kurzen Einblick in die Geschichte des Bahnbetriebswerks Crailsheim und die Planungen für das "neue Bw Crailsheim". Auf die damalige Auflistung der laufenden und geplanten Arbeiten wurde allerdings verzichtet.
Am 15. November 1866 wurde die Strecke Goldshöfe-Crailsheim eröffnet
(10. Dezember 1867: Hall - Crailsheim, 23. November 1869: Crailsheim - Königshofen, 1. Juni 1875: Crailsheim - Grenze zu Bayern bei Schnelldorf)
Die heute teilweise noch erhaltene Remise konnte 1866 schon genutzt werden. Ab 1870 waren in Crailsheim dann auch Lokomotiven stationiert. 1873 entstand der bayerische Rundschuppen (etwa beim heutigen Stellwerk) mit einer 12-m-Drehscheibe und neun Ständen, 1877 der Haller Schuppen (unmittelbar an der Strecke Richtung Hessental) mit zwei Ständen. 1900 folgte ein Rundhaus mit 18-m-Drehscheibe und sieben Ständen. 1908 folgte der weiter Ausbau auf 10 Stände. 1912 entstand der Wasserturm, kurze Zeit später die Lokleitung. 1926 wurde die als Drehscheibe I bezeichnete Drehscheibe "Wiese" gebaut. 1943 erfolgte der Einbau eine 23-m-Drehscheibe am Rundhaus.
Den Anforderungen entsprechend erfolgten stets Umbauten, hinzu kamen die großen Zerstörungen am Ende des Krieges 1945. Den größten Einschnitt brachte aber das Ende der Dampflokzeit. Am 30. Juni 1976 war das Bw Crailsheim als letztes Bahnbetriebswerk südlich der Mittelgebirge "dampffrei", in der Folge wurden die Drehscheiben ausgebaut, Schuppen abgerissen und Gleisanlagen entfernt.
Eine Art "Zwischenphase" - nach dem Untergang des alten Bw Crailsheim und dem Aufbau des neuen Bw Crailsheim - begann mit dem Jahr 1995, als die "Rückkehrerin" 64 419 auf Veranlassung ihres damaligen Eigentümers, einem Crailsheimer Geschäftsmann, dort eintraf. In der Folgezeit zogen dann auch Fahrzeuge der DBK Historischen Bahn e.V. vom bisherigen Standort im Bahnhof Gaildorf West nach Crailsheim um - zur Miete bei der Deutschen Bahn AG.
Es folgten eine Reihe von Crailsheimer Dampfloktagen - in Erinnerungen sind auch noch die Veranstaltungen "Dampf über Hohenlohe". Derweil liefen bei der DBK
die Bemühungen um einen langfristigen Mietvertrag mit der DB oder um den Ankauf des Geländes. Denn es hatte sich gezeigt: Um Dampfloks auch in Zukunft betreiben zu können, ist ein
gesicherter Standort mit einer gut ausgestatteten Werkstatt zwingend notwendig. Nach mehrjährigen Verhandlungen mit der DB gelang endlich
mit Unterstützung des CDU-Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten im
Jahr 2008 der Durchbruch. Es bestand eine
grundsätzliche Einigkeit über den Verkauf des Geländes. Doch über mehr als ein Jahr wurde dann noch über die Details verhandelt - im Regelfall zum Nachteil des Käufers.
Das neue Bw Crailsheim
Im Jahr 2009 rückte der Erwerb des Geländes näher. Dieser erfolgte schließlich durch die neu gegründete Bahnbetriebswerk Crailsheim Aktiengesellschaft.
Das erste größere Projekt war der Wiedereinbau der Drehscheibe. Diese stammt vom Haus 3 des Bw Reichenbach/Vogtland in Sachen (Die Drehscheibe). Ebenso wurde wieder ein Tor in die Halleneinfahrt von Gleis 51 gebaut und der Boden saniert, so dass dieses heute wieder nutzbar ist.
Das "neue Bw Crailsheim" sollte kein Nachbau des „alten Bw Crailsheim“ werden - was auch nicht mehr möglich war. Es sollte aber auch kein klassisches Museum werden, in dem abgestellte Fahrzeuge langsam einstauben und kein Leben herrscht. Vielmehr sollte das neue Bahnbetriebswerk Crailsheim Heimat und Werkstätte für die historischen Schienenfahrzeuge und der Mitarbeiter der DBK Historischen Bahn e.V. werden.
Crailsheim und die Lokomotiven der Baureihe 23
Für die Jubiläumsfeier 150 Jahre Eisenbahn in Deutschland wurde ab dem Jahr 1984 im Ausbesserungwerk Kaiserslautern die 23 105 wieder aufgearbeitet, die für eine kurze Zeit auch im Bw Crailsheim beheimatet war.
Im Band 2, der vsl. im November erscheinen wird, ist diese Aufarbeitung ebenfalls Thema. Ein ehemaliger Mitarbeiter schildert die Arbeiten, die nicht ganz einfache Probefahrt durch das Glantal und schließlich die Überführung der Lok nach Nürnberg.
Diese Fotomontage soll ein Vorgeschmack auch den zweiten Band sein. Es kombiniert den 2023 mit dem des Jahres 1984, als die 23 105 für die weitere Aufarbeitung in eine andere Halle gerollt wurde.