Offene Fragen
Nach dem Abriss des Rundschuppens vom 17. bis 20. Dezember 1979 wurde im Bw Crailsheim auch die Drehscheibe 2 ausgebaut und verschrottet. Die alles entscheidend Frage war: Wurden dabei auch die Grubenränder aus Beton abgebrochen oder sogar auch noch die Bodenplatte mit ihren Entwässerungskanälen.
Am Sonntag, 11. April 1999, wollte man dieser Sache auf den Grund gehen. Der Grubenrand dürfte nur wenige Zentimeter unter der Aufschüttung beginnen. Ein Spaten sollte also reichen. Doch bei regnerischem Wetter wurde kein Grubenrand gefunden.
Am Freitag, 23. April 1999, war das Wetter dann besser und ein Minibagger stand zur Unterstützung bereit. Das Ergebnis der Erkundung: Der Grubenrand war abgebrochen worden, die wichtige Bodenplatte aber noch vorhanden. Die Planungen für den Einbau einer Drehscheibe konnten weiterlaufen.
Im März 2006 erfolgte der offizielle Spatenstich zum Bau der Drehscheibe (von links): Dr. Friedrich Bullinger (Ministerialdirektor des Wirtschaftsministeriums), Heribert Rech (Verkehrs- und Innenminister des Landes Baden-Württemberg), Helmut W. Rüeck (CDU-Landtagsabgeordneter und Mitglied des CDU-Fraktionsvorstandes) und Andreas Raab (Oberbürgermeister der Stadt Crailsheim).
Die guten Kontakte zur Landesregierung in Stuttgart und ins Crailsheimer Rathaus machten diesen hochkarätigen Besuch erst möglich.
Nur wenige Tage später - genau am 18. März 2006 - rückte der Bagger an, um die Bodenplatte freizulegen. Zunächst musste aber erst die Bodenplatte des Gaslagers (im obersten Bild ist es rechts zu erkennen) mühsam aufgebrochen werden.Mit sehr viel Zement war dieser Beton angerührt worden.
Für diese Arbeiten musste das Gleis gekürzt werden, das bis auf die aufgeschüttete Drehscheibengrube führte. Im Bild ist die Köf 6808 zu sehen. Die Lok wurde im Rahmen eines Schülerprojektes der Crailsheimer Eichendorf-Schule seit 2004 zerlegt und auch teilweise saniert. An diesem 18. März 2006 stellte der begleitende Lehrer das Projekt einem SWR-Fernsehteam vor. Doch weitere der Zusammenbau stockte. Zwar reparierte das THW den Motor, doch es ging nichts mehr weiter. Die DBK-Gruppe in Schorndorf wollte die Sache nun voranbringen. Aber auch dort ging es an der Lok nicht mehr weiter.
5. Juli 2006.
Die Kaufverhandlungen mit der Deutschen Bahn AG über das Bw-Gelände in Crailsheim kommen nicht voran. So entsteht die schwierige Situation, dass der Verein DGBK Historische Bahn e.V. mit Bauarbeiten auf einem Gelände begonnen hat, welches ihm nicht gehört.
In den folgenden Monaten verschärft sich das Klima zwischen dem damaligen DBK-Vorstand und der DB AG. Die Halle wird für gesperrt und ein Betretungsverbot ausgesprochen. Der Verein zur Räumung aufgefordert, weil die gegenüber der DB gegebenen Zusagen nicht eingehalten wurden. Erschwerend hinzu kommt, dass mittlerweile die Teile der Drehscheibe aus Reichenbach auf dem Gelände in Crailsheim gelagert sind.
Fortsetzung folgt
Crailsheim und die Lokomotiven der Baureihe 23
Für die Jubiläumsfeier 150 Jahre Eisenbahn in Deutschland wurde ab dem Jahr 1984 im Ausbesserungwerk Kaiserslautern die 23 105 wieder aufgearbeitet, die für eine kurze Zeit auch im Bw Crailsheim beheimatet war.
Im Band 2, der vsl. im Herbst 2024 erscheinen wird, ist diese Aufarbeitung ebenfalls Thema. Ein ehemaliger Mitarbeiter schildert die Arbeiten, die nicht ganz einfache Probefahrt durch das Glantal und schließlich die Überführung der Lok nach Nürnberg.
Diese Fotomontage soll ein Vorgeschmack auch den zweiten Band sein. Es kombiniert den 2023 mit dem des Jahres 1984, als die 23 105 für die weitere Aufarbeitung in eine andere Halle gerollt wurde.