Vorne weg:
Die Mitglieder des Fördervereins Bw Crailsheim e.V.
- deren Kern die von 1984 bis 2002 entstandene Dampflokgruppe
der Dampfbahn Kochertal e.V. (später DBK Historischen Bahn e.V.) bildete -
haben sich auf Grund der Veränderungen im Bw Crailsheim neu orientiert.
"Rund 40 Jahre haben wir im Verein dafür gearbeitet, dass Dampf-Lokomotiven fahren konnten. Dann wollte man uns nicht mehr. E-Loks sind nun
wichtiger.
Jetzt schauen wird zu, wie andere Dampflokomotiven fahren."
Letzte Änderung dieser Seite: 2.8.2023
Hier ein unvollständiger Überblick über die Aktivitäten der Jahre 2020 bis 2022
Am 15. Oktober konnte es endlich zur lange geplanten Fahrt nach Hermeskeil gehen. Dazu erschien bei Drehscheibe online eine ausführlicher Bericht von Markus Fleischhauer. Den gibt es hier
Im Bild die Schnellzuglokomotive 01 204 und die 50 1446. Die Lok war die letzte Dampflokomotive im Bw Saarbrücken und zog den Dampflok-Abschiedszug. Dazu wurde ihr Kabinentender gegen einen normalen Tender ausgetauscht. Sonst - so so die Befürchtung - hätten die Kohlen für die Fahrt nach Treier und zurück nicht ausgereicht.
Der zweite Teil der Exkursion führte zunächst zur Ostertalbahn nach Schwarzerden und anschließend noch nach Kusel und nach Altenglan zur Draisinenbahn. Auch dazu hat Markus Fleischhauer einen Beitrag bei Drehscheibe online eingestellt.
Bei der Ostertalbahn stand im Sommer ein Kurzbesuch in Schwarzerden auf dem Programm. Das Foto zeigt die ehemalige Denkmalslok vom "Quedlinburger Hof" 52 8147 (Henschel 1944, Fabriknummer 27826). Davor ist die ehemalige 295 071 zu sehen (MaK 1976, Fabriknummer 1000744). Danach ging es weiter zum ehemaligen Bahnbetriebswerk St. Wendel und nach Losheim zur Museumseisenbahnclub.
Auf dem Rückweg erfolgte noch ein kurzer Halt in Kaiserslautern. Die Aufmerksamkeit galt der im Bereich des ehemaligen AW stehenden Denkmallok 50 2652 (DWM - Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG, Baujahr: 1943, Fabriknummer: 415; Warschau). Die Lok war bei der Deutschen Reichsbahn zuletzt beim Bw Reichenbach (Est. Zwickau) beheimatet, am 23.10.1986 z-gestellt und am 8. März 1987 ausgemustert.
Die Lok ging zunächst an den Förderverein Industriemuseum Kaiserslautern. Die Pläne des Vereins zerschlugen sich aber. 1991 übernahm die Stadt Kaiserslautern die Lok.
Von 1993 bis 2005 stand die Lok zunächst beim Gaswerk und ab 2005 entlang der Pariser Straße auf dem Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerks, später der Bahntechnik Kaiserslautern GmbH (Pariser Str. 300).
Durch die Corona-Krise mussten 2020 einige Aktivitäten und Ausflüge verschoben werden.
Andere fanden in kleinerem Rahmen statt.
20. Dezember 2020
Am 19. und 20. Dezember 2020 wurde die C 5/6 2969 der Eurovapor ins Ausbessserungswerk Meiningen überführt.
Am Sonntag, 20. Dezember 2020, stand die zweite Etappe der Überführung der C 5/6 2969 – genannt Elefant - nach Meiningen auf dem Programm. Ein Lichtblick in der Zeit von Corona-Lockdown, Kontaktbeschränkung usw.
Wir hatten einen Tipp bekommen und so machte sich eine kleine Gruppe an diesen vierten Advent über eine fast leere Autobahn auf den Weg in Richtung Würzburg, um dann an der Strecke nach Schweinfurt eine geeignete Position zu beziehen. Diese fanden wir in Waigolshausen, einen vergleichsweisen sehr großen Bahnhof für einen so kleinen Ort. Grund dafür ist, hier zweigt die Strecke nach Gemünden am Main ab.
Die eingleisige, elektrifizierte Hauptbahn dient heute dem Güterverkehr als Umgehungsbahn des Knotens Würzburg. Der regionale Personennahverkehr auf der Strecke Waigolshausen–Gemünden, auch Werntalbahn genannt, wurde zum 30. Mai 1976 komplett eingestellt.
Die Lok erreichte über Lauda zunächst Würzburg. Dort wurde Wasser gefasst. Mit einem Fahrtrichtungswechsel ging es weiter nach Schweinfurt. Im Bahnhof von Waigolshausen kam der Überführungszug uns erstmals vor die Linse.
In Schweinfurt wurde erneut die Fahrtrichtung gewechselt. In Ebenhausen (Unterfranken) – hier zweigt die Strecke nach Bad Kissingen ab - sollte eine weitere Begegnung abgewartet werden. Doch von dem Überführungszug war lange nichts zu sehen. Als er dann doch herannahte, war zuerst die C 5/6 2969 akustisch zu vernehmen. Sie schob lautstark die führende MaK-Diesellok die lange Steigung von Poppenhausen herauf. Die Am 843 095-1 von SBB-Cargo war eher Steuerwaren als Vorspannlok. Sehr viel später hätte der Zug den Bahnhof nicht passieren dürfen, denn an diesem trüben 20. Dezember 2020 wurde schon kurz um 15 Uhr das Licht aus. Wie schon in Waigolshausen waren wir auch in Ebenhausen die einzigen Zaungäste.
26.10.2020
Abtransport der 52 8077
Ein Zeitpunkt für den Abtransport der
52 8077 aus Crailsheim steht leider immer noch nicht fest. Beim geplanten Transport auf der Straße hat sich in einem Bereich der Route unerwartet ein Problem ergeben. Das
Transportunternehmen ist auf der Suche nach einer Lösung.
Diskutiert wird jetzt auch wieder ein Transport über die Schiene.
Das Foto zeigt die 52 8077 im Frühjahr 1992 im Bw Heilbronn zusammen mit der
(schon wieder herausgeputzten) zusammen mit der 52 8186 einige Tage nach der Ankunft der beiden Lokomotiven aus dem Bw Engelsdorf. Die DBK Historische Bahn e.V. nutzte die Restfristen der beiden Loks, besonders der 52 8186 für Fahrten im Kochertal und im Wieslauftal sowie für Vermietungen.
Die 52 8186 wurde von ihren privaten Eigentümer nach Fristablauf an die ÖGEG verkauft. Die geplante Hauptuntersuchung an der 52 8077 durch die DBK Historische Bahn e.V. scheiterte leider, so dass die privaten Eigentümer die bei der Maschinenfabrik Esslingen gebaute Lok nun veräußerten.
Ampflwang
Sonst eine eher problemlose Angelegenheit, in Zeit von Corona-Risikogebieten, Einreise-sperren und Grenzschließungen ist es dann aber doch eine Herausforderung: Ein Besuch im Eisenbahnmuseum Ampflwang in Österreich.
Im Mittelpunkt des Interesses der kleinen Gruppe aus dem Kochertal stand die 52 8186. Im Jahr 1992 hatte diese Gruppe und drei weitere Mitstreiter die 52 8186 und die 52 8077 bei der Deutschen Reichsbahn erworben. An Ostern 1992 wurden die beiden Loks in Leipzig-Engelsdorf "versandfertig gemacht". Ziel der Reise war das DB-Bw Heilbronn. In der Rechteckhalle (im Ringlokschuppen standen noch V100 u.ä.) wurden die beiden Loks optisch aufgearbeitet (der technische Teil war zuvor schon im Bw Leipzig Süd erfolgt). Die Eigentümer stellten die Loks dann dem Verein Dampfbahn Kochertal e.V./DBK Historische Bahn e.V. kostenlos zur Verfügung.
Die 52 8186 fuhr dann einige Abschiedszüge auf der Kochertalbahn Jagstfeld-Ohrnberg sowie einige Züge mit Zuckerrüben unter der Regie der Eisenbahnfreunde Zollernbahn. 1993 ging die Reise nach Gaildorf, wo sie wieder auf die 52 8077 traf.
Über einige Jahre hinweg war die 52 8186 die einzige einsatzfähige Lok der DBK und bewältigte den Museumsbahnverkehr Gaildorf-Untergröningen und Schorndorf-Rudersberg. Mit Fristablauf wurde die 52 8186 nach Österreich an die ÖGEG verlauft. Nach einigen Einsätzen in Österreich stand eine Hauptuntersuchung an. Die Bilder stammen aus dem Jahr 2015 und entstanden bei einem Besuch in Ampfelwang. Nun wollte sich die Gruppe aus dem Kochertal ein Bild vom aktuellen Stand machen und begann mit der Suche nach der Lok im großen Ringlokschuppen in Ampfelwang.
Wie Mitarbeiter im Ampfelwang nun allerdings zu berichteten wussten, wurden die Arbeiten an der 52 8186 eingestellt. Die Lok befand sich auch nicht mehr im Rundhaus sondern im großen Längsschuppen. Der ist allerdings für Besucher nicht zugänglich.
Im Rundhaus fanden sich dann aber doch noch Teile der 52 8186. Die Traversen gehören zum Tenderfahrwerk.
Bei nächsten Besuch (mit Anmeldung) sollen wir dann auch die andere Teile der 52 8186 zu sehen bekommen.
Ehrenmitglied
Bei der Rückfahrt von Ampfelwang ins Kochertal wurde noch im Bayerischen Wald kurz Station gemacht. Ein Besuch bei Volker Blösch stand auf dem Programm, der hatte kurz zuvor seinen 80. Geburtstag gefeiert.
Volker Blösch ist Gründungsvorsitzender des Vereins Crailsheimer Dampflok 64 419 e.V. (später Museum Bw Crailsheim e.V. bzw. Förderverein Bw Crailsheim e.V.).
Unter seiner Leitung und durch seinen Einsatz kam die 64 419 wieder nach Crailsheim zurück - dort hätte die Lok aus Denkmal aufgestellt werden sollen. Als sich diese Pläne zerschlugen erlebte die Lok eine wahre Odyssee und stand zuletzt in Nördlingen.
Der ehemalige Lehrlokführer der DB und spätere Berufsschullehrer machte durch seinen Einsatz die betriebsfähige Aufarbeitung der Lok möglich und war auch einer der Wegbereiter beim Erwerb des Geländes im ehemaligen DB-Bahnbetriebswerk Crailsheim. Die Lok ging später auf die DBK Historische Bahn e.V. über. Der Verein Crailsheimer Dampflok 64 419 e.V. stellte in der Folgezeit überwiegend das Personal in den DBK-Museumszügen im Kochertal und im Wieslauftal sowie bei den Fahrten an den Bodensee oder nach Rüdesheim.
In seine Zeit als Vorsitzender fiel auch die Gründung des Eisenbahnverkehrsunternehmens GfE Gesellschaft für Eisenbahnbetrieb mbH. Hier stellte er die Weichen für die notwendige finanzielle Ausstattung der GfE und war einige Jahre auch Geschäftsführer der GfE.
Schon seit einiger Zeit hat Volker Blösch alle seine Ehrenämter abgegeben. Sein runder Geburtstag war nun vollends Anlass den Gründungsvorsitzenden zum Ehrenmitglied zu ernennen. Als Lesestoff erhielt er ein Buch über die Eisenbahn in Crailsheim und die Lok 44 1378.
Hermeskeil
Eine privater Besuch in kleinem Kreis führte ins Eisenbahnmuseum Hermeskeil zu Bernd Falz.
Bernd Falz hatte 2020 sein Museum wegen den Corona-Auflagen gar nicht geöffnet.
So entfielen auch unsere Aufhübsch-Arbeitseinsätze in Hermeskeil. Es brauchten keine Loks im Schuppen geputzt und auf Hochglanz gebracht werden, ebenso wenig mussten Büsche und Rankpflanzen in den langen Lokreihen gestutzt werden. Das Foto zeigt auf beiden Seiten den Weges Dampflokomotiven der Baureihe 44. Vorne links die 44 500.
Für unsere schon Jahre zurückreichende Hilfe hatten wir von Bernd Falz die Erlaubnis einzelne Bauteile an der 44 500 Teile abzubauen.
Hintergrund: Bei der in Crailsheim stehenden 44 1378 fehlen einige Teile des Mittleren Triebwerks. Das AW Meiningen hatte an der 44 1378 im Rahmen einer L6-Untersuchung vom Dezember 1987 bis Februar 1988 den Mittelzylinder ausgebaut. Zwar konnten von dem Eigentümer der 44 1378 einige Teile wiederbeschafft werden. Es fehlten aber vor allem noch die Steuerungsteile. Der Nachbau dieser Teile hätte - so ein Angebot - eine hohe fünfstellige oder gar sechsstellige Summe gekostet.
Bei der 44 500 waren die fehlenden Teile vorhanden - was die Kosten für die Inbetriebnahme der 44 1378 mehr als halbierte. Die Vorbereitungen für den Ausbau war abgeschlossen. Ein kleineres Teil (rechts im Bild unmittelbar nach dem Ausbau) hatte schon den Weg nach Crailsheim gefunden. Dort ist es mittlerweile leider unauffindbar.
Die anderen Teile wurden erst gar nicht mehr nach Crailsheim gebracht und werden endgültig in Hermeskeil verbleiben.
Auch hätte ein Tausch der Speisepumpe erfolgen sollen. Das Gussteil der 44 1378 hatte nach einem Frostschaden einen Riss. Auch die intakte Speisepumpe verbleibt in Hermeskeil. Der Abbruch der betriebsfähigen Aufarbeitung der 44 1378 durch die Gruppe bedeutet aber nicht ein Abbruch der Kontakte nach Hermeskeil. Dem privaten Besuch im September 2020 bei Bernd Falz in Hermeskeil soll im kommenden Jahr zumindest ein weiterer Folgen. Dann vielleicht mit einer größere Gruppe.
Die "Comet" ist wieder zurück in ihrer alten
Heimat
Unter dem Datum 26. Juli 2015 ist im Tagebuch notiert:
"Eine Dampflok fährt Autobahn. Genauer gesagt: Der Nachbau der "Comet" aus dem Jahr 1835. Die "Lok" konnte durch einen glücklichen Umstand im Bw Gera erworben werden. Dort hatte die Jugendgruppe die etwa 2 t schwere Lok gebaut. Mit einem Pkw-Anhänger wurde die Lok nach Crailsheim überführt. (...) Das Abladen schräg zu den Gleisen und dann das Aufgleisen der Lok gestaltete sich dann nochmal etwas anstrengend. Doch auch dieses wurde geschafft."
Die "Comet" - das Original - wurde einst für die erste deutsche Fernbahn von Leipzig nach Dresden beschafft, als eine von vor Lokomotiven. Die in Manchester gebauten Maschinen wurden zunächst als Bauzuglokomotiven genutzt, entgleisten aber häufiger. Der Grund lag an der Achsfolge, was auch erkannt wurde. Aus diesem Grund erhielt die "Saxonia" eine Schleppachse. So steht es jedenfalls in den Büchern.
Zurück zum Nachbau:
Nach der "Umstrukturierung" des Bw Crailsheim im Sommer 2019 bestand kein Interesse mehr an der "Comet". Dafür gab es aber andere Interessenten. Schnell stand aber der Entschluss fest, dass die "Comet" - trotz deutlich finanziell lukrativerer Angebote - an ihre Erbauer zurück gehen sollte: die Geraer Eisenbahnwelten.
Zu den Bildern von 2015 von oben: Bereitstellung der "Comet" über die Drehscheibe in der früheren Heimat des Vereins Geraer Eisenbahnwelten.In der Mitte unterwegs auf der Autobahn in Richtung Süden und schließlich die Ankunft in Crailsheim.
Wie sich die Bilder gleichen:
Es herrschte Nebel am 18. September 2020, als die Reise der "Comet" gegen 9 Uhr in Crailsheim startete.
Kurze Pause auf einer Raststätte an der A9 in Richtung Berlin - Prüfung der Spanngurte und Zeit für ein Foto.
Auf den Gleisen im neuen Heimat-Bw. Es handelt sich aber nicht mehr um das westlich der Gleise gelegene Bahnbetriebswerk (Historisches Bahnbetriebswerk Gera) sondern um die östlich der Gleise gelegene Anlage, der neuen Heimat des Vereins Geraer Eisenbahnwelten.
52 8077
Die Tage der 52 8077 in Crailsheim sind gezählt. Die privaten Eigentümer haben die Lok aus dem Haus der Maschinenfabrik Esslingen verkauft, weil sie die einst durch den Verein DBK Historische Bahn e.V. geplante und begonnene Aufarbeitung der Lok für mittlerweile sehr unwahrscheinlich halten. Das auch finanziell tragfähige Konzept des Käufers konnte die bisherigen Eigentümer überzeugen.
In der Vorbereitung der geplanten Hauptuntersuchung wurden zahlreiche Teile der ehemals Engelsdorfer 52 8077 abgebaut. Diese wurden bei zwei mehrtägigen Arbeitseinsätzen zusammengetragen und mit zwei Sattelzügen in Richtung des neuen Eigentümers verbracht.
Crailsheim und die Lokomotiven der Baureihe 23
Für die Jubiläumsfeier 150 Jahre Eisenbahn in Deutschland wurde ab dem Jahr 1984 im Ausbesserungwerk Kaiserslautern die 23 105 wieder aufgearbeitet, die für eine kurze Zeit auch im Bw Crailsheim beheimatet war.
Im Band 2, der vsl. im Herbst 2024 erscheinen wird, ist diese Aufarbeitung ebenfalls Thema. Ein ehemaliger Mitarbeiter schildert die Arbeiten, die nicht ganz einfache Probefahrt durch das Glantal und schließlich die Überführung der Lok nach Nürnberg.
Diese Fotomontage soll ein Vorgeschmack auch den zweiten Band sein. Es kombiniert den 2023 mit dem des Jahres 1984, als die 23 105 für die weitere Aufarbeitung in eine andere Halle gerollt wurde.